vonRedaktion International
JUNI 24, 2025
Wien
„Gerade, wenn Teuerung, internationale Krisen und gesellschaftliche Polarisierung Druck auf unsere Gesellschaft ausüben, braucht es Kunst und Kultur – als Orte des gemeinsamen Erlebens und des offenen Diskurses. Damit diese Räume bestehen bleiben, übernimmt die Stadt Wien Verantwortung und setzt auf eine aktive Kulturpolitik: Mit langfristigen Strategien und gezielter Förderung schaffen wir Räume, in denen Vielfalt gelebt, gegensätzliche Perspektiven ausgehalten und Teilhabe gestärkt werden. Kultur und Wissenschaft sind und bleiben Teil der Daseinsvorsorge. So sichern wir gesellschaftlichen Zusammenhalt und machen Wien zu einer lebenswerten Stadt für alle“, so Wiens Stadträtin für Kultur und Wissenschaft Mag.a Veronica Kaup-Hasler in der heutigen Spezialdebatte zum Rechnungsabschluss 2024.
Um diese zentrale Funktion von Kunst und Kultur zu sichern, lag das Kulturbudget im Jahr 2024 bei rund 325 Millionen Euro – eine erneute Steigerung gegenüber dem Vorjahr, die in den meisten Fällen dazu diente, die Teuerung abzufedern. „Die Stadt Wien ist eine verlässliche Partnerin – für Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen, Institutionen und das Publikum“, betonte Stadträtin Kaup-Hasler.
Dabei bleibt die Stadt Wien den in der Kulturstrategie 2030 formulierten Leitlinien konsequent verpflichtet: der Fortführung der Fair-Pay-Initiative, der gezielten Stärkung von Institutionen für eine widerstandsfähige Basis und dem Fokus auf kulturelle Teilhabe, damit Kunst und Kultur für alle Wiener*innen, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund, erlebbar ist.
Ein neues Kapitel kultureller Teilhabe wurde mit dem Start von JUNGE THEATER WIEN im Herbst 2024 aufgeschlagen: Das Projekt bringt Produktionen der freien Theaterszene und der etablierten Wiener Theaterhäuser für junges Publikum – von Tanzperformances über Sprechtheater bis zu Zirkusdarbietungen oder Opern – in die fünf Flächenbezirke Favoriten, Simmering, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing. Kinder und Jugendliche erleben so Kunst und Kultur direkt im eigenen Lebensumfeld. Gleichzeitig verlängert die Stadt den Wirkungshebel bestehender Subventionen, indem bereits bestehende Produktionen einem neuen Publikum zugänglich gemacht werden, und bietet der darstellenden Szene neue Aufführungsmöglichkeiten. Durch die Nutzung bestehender Ressourcen leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Teilhabe – und zur ökologischen und strukturellen Nachhaltigkeit.
Auch die Eröffnung des neuen Pratermuseums im März 2024 unterstreicht Wiens Verpflichtung zu nachhaltiger Kulturpolitik: Als einer der ersten öffentlichen Holzbauten Wiens – mit Wärmepumpe und Außenluftnutzung für Beheizung und Kühlung, Photovoltaik und intelligenter Wärmerückgewinnung – ist das Museum ein Vorzeigemodell für eine klimaverträgliche und zukunftsgerichtete Architektur. Zudem ist es gelungen, die Ausstellungsfläche für die Geschichte des Wiener Praters zu verdoppeln. Ein konsumfreies Foyer dient als offener Treffpunkt mitten im Wurstelprater – für Begegnung, Austausch und Erinnerung.
Wie Kunst und Kultur unser historisches Erbe ins Heute überführen, zeigt auch das Jubiläumsjahr „Schönberg 150“: Die Stadt Wien förderte das gemeinsam von Wien Modern und der Arnold Schönberg Center Privatstiftung konzipierte Programm, das mit mehr als 70 Partner*innen in zahlreichen Spielstätten sowie im öffentlichen Raum überraschende Zugänge zum Wiener Komponisten und Universalkünstler Arnold Schönberg und Neuer Musik eröffnete.
Wiens Stadträtin für Kultur und Wissenschaft Veronica Kaup-Hasler: „Jubiläen sind mehr als Gedenkmomente, sie geben Anlass, Kunst weit über etablierte Räume hinaus sichtbar zu machen und gleichzeitig lokale Künstler*innen zu stärken und die internationale Strahlkraft Wiens weiter auszubauen.“
Mit dem Abschluss der dreijährigen Generalsanierung erstrahlt das Wiener Werkstätten- und Kulturhaus (WUK) in neuem Glanz: 12 000 Quadratmeter wurden ökologisch saniert, Barrierefreiheit geschaffen und die Haustechnik auf den neuesten Stand gebracht. Damit bleibt das historische Gebäude architektonisches Denkmal und zugleich als Kreativlabor ein unverzichtbarer Bestandteil der Freien Szene.
Wie nachhaltige forschungspolitische Investitionen Wirkung entfalten ist am Beispiel des Complexity Science Hub Vienna zu sehen: Das vor zehn Jahren mit städtischer Hilfe gegründete Zentrum für Komplexitätsforschung ist heute ein führendes Forschungsinstitut, das mehr als 80 Forscher*innen beschäftigt, Drittmittel im Millionenbereich akquiriert und praxisrelevante Erkenntnisse liefert.
„Kultur ist kein Luxus, sondern das soziale Grundnahrungsmittel einer vielfältigen und lebenswerten Stadt. Vom Wienerlied bis zur zeitgenössischen Oper, von Programmkino bis Kunst im öffentlichen Raum – Wiens kulturelle Angebote stärken Demokratie, Lebensqualität und Wirtschaftskraft gleichermaßen“, schloss die Stadträtin.
Quelle: Stadt Wien